05.11.2025

Bosch nimmt ersten eigenen Elektrolyseur mit Hybrion Elektrolyse-Stacks in Betrieb

Eröffnung der Wasserstofflandschaft im Werk Bamberg
Erster eigener Elektrolyseur mit Bosch Hybrion Elektrolyse-Stacks © Bosch

Zwei Hybrion PEM-Elektrolyse-Stacks von Bosch sind in den Elektrolyseur integriert und können etwa eine Tonne Wasserstoff pro Tag erzeugen. Die PEM-Elektrolyse-Stacks werden im Bosch Engineering Center in Linz entwickelt und im Bosch-Werk in Bamberg hergestellt.

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  • Hybrion PEM-Elektrolyse-Stacks von Bosch produzieren Wasserstoff im Realbetrieb.
  • 2,5-Megawatt-Elektrolyseur erzeugt bis zu eine Tonne Wasserstoff pro Tag.
  • Wasserstofflandschaft in Bamberg zeigt Systeme und Lösungen von Bosch entlang der H2-Wertschöpfungskette.
  • Im Bosch Engineering Center in Linz wir die Entwicklung der Hybrion PEM-Elektrolyse-Stacks vorangetrieben.
  • Bosch-Geschäftsführer Markus Heyn: „Mit dem offiziellen Start unseres Elektrolyseurs und der Eröffnung der Wasserstofflandschaft erreichen wir einen wichtigen Meilenstein.“

Stuttgart/Bamberg/Linz – „Wasserstoff marsch“ heißt es ab sofort für Bosch: Das Unternehmen nimmt nach dem offiziellen Markteintritt im März zwei Hybrion PEM-Elektrolyse-Stacks (PEM = Protonen-Austausch-Membran) in einem Elektrolyseur am Bosch Standort Bamberg in Betrieb. Mit einer Leistung von 2,5 Megawatt wandelt er Wasser mithilfe von erneuerbarem Strom in Wasserstoff und Sauerstoff um – und erfüllt dabei die EU-Vorgaben für erneuerbaren Wasserstoff. Zugleich beginnt mit der Inbetriebnahme des Elektrolyseurs in Bamberg ein neues Kapitel: Er ist Teil einer ganzen Wasserstofflandschaft, in der unter anderem aufgezeigt wird, wie Wasserstoff produziert, gespeichert und weiterverwendet werden kann. „Wasserstoff spielt eine Schlüsselrolle für eine klimaneutrale Welt, auf die wir uns in Deutschland und Europa gesellschaftlich verständigt haben, und eignet sich hervorragend als Energieträger. Er lässt sich klimaneutral erzeugen, speichern und transportieren – und zwar nahezu überall. Für Bosch ist und bleibt Wasserstoff ein strategisches Geschäftsfeld“, sagt Dr. Markus Heyn, Bosch-Geschäftsführer und Vorsitzender des Geschäftssektors Mobility. „Mit dem offiziellen Start unseres Elektrolyseurs und der Eröffnung der Wasserstofflandschaft hier in Bamberg erreichen wir einen wichtigen Meilenstein.“

Herzstück des Elektrolyseurs, der vom Unternehmen FEST aus Goslar gebaut wurde, sind zwei in Bamberg gefertigte Bosch Hybrion Elektrolyse-Stacks. Mit 1,25 Megawatt Leistung produziert jeder dieser Stacks rund 23 Kilogramm Wasserstoff pro Stunde aus Wasser und Strom. Unter Volllast kann der Elektrolyseur damit mehr als einer Tonne Wasserstoff erzeugen – und das pro Tag. Mit dieser Menge schafft es ein elektrisch betriebener 40-Tonnen-Lkw mit einem Fuel Cell Power Module (FCPM, zu Deutsch: Brennstoffzellen-Antriebssystem) von Bosch bis zu 14 000 Kilometer weit.

Eben diese FCPM, ausgestattet mit einem Brennstoffzellenstack von Bosch, nimmt man in der Bamberger Wasserstofflandschaft in einem sogenannten Lifetime-Container in Dauerbetrieb, um sie auf ihre Haltbarkeit zu testen. Dafür strömt der Wasserstoff aus dem Elektrolyseur über ein Leitungsnetz in den Container. Der Prozess, der zuvor zur Erzeugung von Wasserstoff in den PEM-Elektrolyse-Stacks stattgefunden hat, wird in den Brennstoffzellen-Stacks der FCPM durch die Zuführung von Wasserstoff und Sauerstoff nun umgekehrt: Es entstehen Wasser und elektrische Energie. Der durch die FCPM erzeugte Strom fließt zurück in den Elektrolyseur, um ihn zu testen und zugleich lokal Wasserstoff zu erzeugen. Die Tests im Lifetime-Container laufen rund um die Uhr und simulieren verschiedenste Einsatzszenarien, um die Langlebigkeit und Zuverlässigkeit der Brennstoffzellen-Antriebssysteme zu gewährleisten. Bereits 2023 erfolgte der Serienstart des FCPM im Bosch Werk Stuttgart-Feuerbach. Und erst kürzlich wurde es für den renommierten Deutschen Zukunftspreis des Bundespräsidenten nominiert. „Bosch kann Wasserstoff, und das in Serie“, erklärt dazu Thomas Pauer, Vorsitzender des Geschäftsbereichs Power Solutions. „Wir sind frühzeitig in das Thema eingestiegen, in Vorleistung gegangen und stehen mit marktreifen, technischen Lösungen parat. Dazu gehört auch unser Fuel Cell Power Module. Dass wir damit für den Deutschen Zukunftspreis nominiert wurden, zeigt, dass Bosch hier Spitzentechnologie liefert. Das gilt im Bereich der Brennstoffzelle ebenso wie in der Elektrolyse.“

Eine zweite Teststation gibt es in Bamberg auch für die im dortigen Werk gefertigten Hybrion PEM-Elektrolyse-Stacks. So stellt Bosch vor der Auslieferung der Stacks an Kunden sicher, dass sie ihre Leistung und Effizienz unter realen Betriebsbedingungen sicher erreichen. Hierfür werden etwa verschiedene Lastprofile simuliert, um die Reaktion jedes Stacks auf elektrische Schwankungen zu prüfen. Zudem wird jeder Hybrion Stack vor der Auslieferung aktiviert, damit er beim Kunden sofort einsatzbereit ist. Ein weiterer Teil der Wasserstofflandschaft ist der 21 Meter hohe Wasserstoff-Tank, in dem Wasserstoff aus der Elektrolyse bei bis zu 50 bar gespeichert werden kann.

Die Entwicklung der Elektrolyse-Technologie ist ein konzernweites Unterfangen. Während die Fertigung der Elektrolyse-Stacks in Bamberg erfolgt, spielt der Bosch-Standort Linz in Österreich eine Schlüsselrolle im Engineering-Bereich. Das Team in Linz konzentriert sich auf die Entwicklung und Industrialisierung der Anlagentechnik für die Elektrolyseure sowie die zugehörigen Komponenten und Systeme. Ziel ist es, die Prozesse von der Zellchemie bis zur Elektrolyseur-Anlage zu optimieren und skalierbare Lösungen für die industrielle Wasserstoffproduktion zu entwickeln. Die enge Zusammenarbeit zwischen den Standorten Bamberg und Linz stellt sicher, dass die Forschungs- und Entwicklungsergebnisse direkt in die Produktion und Anwendung der Bosch Hybrion PEM-Elektrolyse-Stacks einfließen und Bosch seine Führungsposition in dieser Schlüsseltechnologie weiter ausbauen kann.

2025 hat Bosch seine ersten Meilensteine in der Elektrolyse-Technik bereits erreicht. Nach dem Marktstart im Frühjahr sind die Auslieferungen an verschiedene Kunden und Partner gestartet, darunter etwa die Unternehmen Kyros Hydrogen Solutions, Neuman & Esser sowie Pietro Fiorentini und seine Tochtergesellschaft Hyter.

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Mobility ist der größte Unternehmensbereich der Bosch-Gruppe. Er trug 2024 nach vorläufigen Zahlen mit 55,9 Milliarden Euro rund 62 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Damit ist das Technologieunternehmen einer der führenden Anbieter in der Mobilitätsindustrie. Bosch Mobility verfolgt die Vision einer sicheren, nachhaltigen und begeisternden Mobilität. Seinen Kunden bietet der Bereich ganzheitliche Mobilitätslösungen. Die wesentlichen Geschäftsfelder sind: Elektrifizierung, Software und Services, Halbleiter und Sensoren, Fahrzeugcomputer, fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme sowie Systeme zur Regelung der Fahrdynamik. Hinzu kommen Werkstattkonzepte sowie Technik und Service für den Kraftfahrzeughandel. Wichtige Innovationen im Automobil wie das elektronische Motor-management, der Schleuderschutz ESP oder die Common-Rail-Dieseltechnik kommen von Bosch.

In Österreich erzielte die Bosch-Gruppe 2024 mit mehr als 3 300 Mitarbeitenden einen Umsatz von rund 1,25 Milliarden Euro. 1899 übernahm die Firma Dénes & Friedmann die Vertretung der Bosch-Produkte für die gesamte Donaumonarchie. Das war der Beginn der Bosch-Aktivitäten in Österreich und der Startschuss für eine blühende Erfolgsgeschichte. Heute ist Bosch in Österreich mit allen vier Unternehmensbereichen vertreten: Mobility, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. An den Standorten Wien, Linz und Hallein sind internationale Kompetenzzentren für die Entwicklung innovativer und zukunftsweisender Mobilitätslösungen angesiedelt. Nahezu die Hälfte der Belegschaft in Österreich ist im Engineering-Bereich tätig. Engagierte Techniktalente finden bei Bosch in Österreich ein inspirierendes Arbeitsumfeld, um Zukunftsthemen aktiv voranzutreiben. Auch in den Produktionsbetrieben in Hallein, Bischofshofen, Linz und Pasching sowie in den Vertriebs- und Verwaltungsbereichen tragen dynamische Beschäftigte zum nachhaltigen Erfolg der Bosch-Gruppe in Österreich bei. Mehr Informationen unter www.bosch.at und www.bosch-presse.at.

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