28.01.2025

Mit Brake-by-Wire von Bosch bis zum Polarkreis

Erfolgreicher Langstreckentest für neues Bremssystem
Erprobungsfahrt mit Brake-by-Wire: von Deutschland nach Schweden © Bosch

Erprobungsfahrt mit Brake-by-Wire: Nach der Ankunft im Bosch-Wintertestzentrum Vaitoudden (Schweden)

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  • Bosch-Ingenieure absolvieren erfolgreich die erste Fahrt auf öffentlichen Straßen über 3 300 Kilometer und durch unterschiedliche Klimazonen.
  • Das Brake-by-Wire-System ersetzt vollständig die mechanische Verbindung zwischen Bremspedal und Bremssystem durch elektrische Signalleitungen.
  • Bosch erhält Aufträge von verschiedenen Fahrzeugherstellern und plant die Markteinführung ab Herbst 2025.
  • Bosch rechnet 2030 mit weltweit 5,5 Millionen Fahrzeugen mit Brake-by-Wire.

Stuttgart – Sechs Tage lang, über 3 300 Kilometer und durch unterschiedliche Klimazonen bis zum Polarkreis: Ein Entwicklungsteam von Bosch hat auf einer nicht alltäglichen Erprobungsfahrt erstmals und erfolgreich das neue hydraulische Brake-by-Wire-System von Bosch auf öffentlichen Straßen getestet. Das Besondere an Brake-by-Wire: Bei dieser Lösung entfällt komplett die mechanische Verbindung zwischen Bremspedal und Bremssystem. Der Bremswunsch des Fahrers wird rein als elektrisches Signal über redundante Signalleitungen an das Brake-by-Wire-System übertragen. Für diesen grundlegend neuen Ansatz bietet Bosch eine robuste und effiziente Lösung mit zwei unabhängigen hydraulischen Bremsaktuatoren – einem By-Wire-Bremsaktuator und einem ESP®. Heutige Bremssysteme, wie zum Beispiel die Integrated Power Brake von Bosch, stellen die erforderliche Redundanz im Fehlerfall noch über eine mechanische Verbindung zum Bremspedal sicher. Diese Kopplung über eine Eingangsstange zum Bremspedal entfällt bei der neuen Brake-by-Wire-Lösung von Bosch.

Bosch ist eines der führenden Unternehmen im Bereich der Brems- und Lenksysteme und arbeitet an innovativen By-Wire-Lösungen für beide Fahrzeugdomänen. Hierzu gehört auch dieses hydraulische Brake-by-Wire-System, dessen Markteinführung ab Herbst 2025 geplant ist. Neben der hydraulischen Lösung entwickelt Bosch auch ein rein elektromechanisches System. Das Unternehmen hat bereits Aufträge von verschiedenen Fahrzeugherstellern erhalten und rechnet damit, dass schon im Jahr 2030 mehr als 5,5 Millionen Fahrzeuge weltweit mit Brake-by-Wire ausgestattet sein werden.

Vorteile des Brake-by-Wire-Systems von Bosch
Neugewonnene Freiheit beim Einbau: Durch den Entfall der mechanischen Verbindung besteht keine Notwendigkeit mehr, die Bremssystem-Komponenten an der Spritzwand des Fahrzeuges zu montieren. Stattdessen können die Komponenten nun dort eingebaut werden, wo es im Hinblick auf Crash-Sicherheit, Geräuschentwicklung und Montage am sinnvollsten ist. Die Flexibilität in der Wahl des Einbauraums für die Bremsaktuatorik hilft, Varianten für Rechts- und Linkslenkerfahrzeuge zu vermeiden. Die By-Wire-Technologie ermöglicht neue Pedalkonzepte mit deutlich verkürztem Bremspedalweg, um Platz für neue Innenraumkonzepte zu schaffen. Die hydraulische Brake-by-Wire Lösung von Bosch beruht auf bewährter Bremssystem-Technologie und ist eine Kombination aus By-Wire-Bremsaktuator und ESP®. Durch ihr schlankes Design lässt sich sowohl Bauraum einsparen als auch das Gewicht des Bremssystems reduzieren. Da sowohl der By-Wire-Bremsaktuator als auch das ESP® jeweils unterschiedlichen Kanälen des redundanten Bordnetzes zugeordnet sind, können sie im Fehlerfall jeweils unabhängig voneinander den erforderlichen Bremsdruck an allen vier Radbremsen aufbauen. Diese Bosch-Lösung ist somit auch für hochautomatisierte Fahrzeuge geeignet, da sie die aus Sicherheitsgründen erforderliche Absicherung des Bremssystems erfüllt.

Erfolgreicher Langstreckentest liefert wertvolle Daten für die Weiterentwicklung
Das Brake-by-Wire-System wird maßgeblich im Bosch-Entwicklungszentrum in Abstatt bei Heilbronn entwickelt. Die Langstreckenfahrt führte das Entwicklungsteam vom Südwesten Deutschlands über Hamburg, Kopenhagen und Stockholm und über einen kurzen Umweg zum Polarkreis bis zum Ziel im Bosch-Wintertestzentrum Vaitoudden im nordschwedischen Arjeplog. Bosch hat für das Versuchsfahrzeug eigens eine Straßenzulassung in mehreren Ländern beantragt und erhalten, basierend auf einem umfangreichen Sicherheitskonzept. „Das ganze Team hat mit unglaublicher Motivation auf dieses Ereignis hingearbeitet und ist sehr stolz auf diese Leistung. Unser hydraulisches Brake-by-Wire-System hat auf der Fahrt tadellos funktioniert. Mit unserem ersten Langstreckentest haben wir eindrucksvoll demonstriert, dass wir ein echtes Brake-by-Wire-System sicher und erfolgreich von der Teststrecke auf die Straße bringen können“, erläutert Hagen Kuckert, Projektleiter für den By-Wire-Bremsaktuator bei Bosch in Abstatt. „Wir haben während der Fahrt tausende Bremsungen durchgeführt, konnten wichtige Erkenntnisse und Daten über das Verhalten des Bremssystems in den unterschiedlichsten Verkehrssituationen ermitteln und gleichen diese mit unseren vorherigen Simulationen ab. All dies fließt in die weitere Entwicklungsarbeit ein, um unser hydraulisches Brake-by-Wire-System weiter zu optimieren.“




Mobility ist der größte Unternehmensbereich der Bosch-Gruppe. Er trug 2024 nach vorläufigen Zahlen mit 55,9 Milliarden Euro rund 62 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Damit ist das Technologieunternehmen einer der führenden Anbieter in der Mobilitätsindustrie. Bosch Mobility verfolgt die Vision einer sicheren, nachhaltigen und begeisternden Mobilität. Seinen Kunden bietet der Bereich ganzheitliche Mobilitätslösungen. Die wesentlichen Geschäftsfelder sind: Elektrifizierung, Software und Services, Halbleiter und Sensoren, Fahrzeugcomputer, fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme sowie Systeme zur Regelung der Fahrdynamik. Hinzu kommen Werkstattkonzepte sowie Technik und Service für den Kraftfahrzeughandel. Wichtige Innovationen im Automobil wie das elektronische Motor-management, der Schleuderschutz ESP oder die Common-Rail-Dieseltechnik kommen von Bosch.

In Österreich erzielte die Bosch-Gruppe 2023 mit mehr als 3 200 Mitarbeitenden einen Umsatz von rund 1,4 Milliarden Euro. 2024 feierte die Bosch-Gruppe in Österreich ihr 125. Jubiläum: Mit 1. Oktober 1899 übernahm die Firma Dénes & Friedmann die Vertretung der Bosch-Produkte für die gesamte Donaumonarchie. Das war der Beginn der Bosch-Aktivitäten in Österreich und der Startschuss für eine blühende Erfolgsgeschichte. Heute ist Bosch in Österreich mit allen vier Unternehmensbereichen vertreten: Mobility, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy and Building Technology. An den Standorten Wien, Linz und Hallein sind internationale Kompetenzzentren für die Entwicklung innovativer und zukunftsweisender Mobilitätslösungen angesiedelt. Nahezu die Hälfte der Belegschaft in Österreich ist im Engineering-Bereich tätig. Engagierte Techniktalente finden bei Bosch in Österreich ein inspirierendes Arbeitsumfeld, um Zukunftsthemen aktiv voranzutreiben. Auch in den Produktionsbetrieben in Hallein, Bischofshofen, Linz und Pasching sowie in den Vertriebs- und Verwaltungsbereichen tragen dynamische Beschäftigte zum nachhaltigen Erfolg der Bosch-Gruppe in Österreich bei. Mehr Informationen unter www.bosch.at und www.bosch-presse.at.

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Erprobungsfahrt mit Brake-by-Wire: von Deutschland nach Schweden
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Erprobungsfahrt mit Brake-by-Wire: Ankunft am Polarkreis bei Jokkmokk (Schweden)
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By-Wire Bremsaktuator von Bosch
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Hydraulisches Brake-by-Wire-System: By-Wire-Bremsaktuator und ESP® im Fahrzeug
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